Stadtplanerische Einordnung

Die Verkehrsplanung ist ein Bestandteil der Stadtplanung beziehungsweise Stadtentwicklung und befasst sich mit der Sicherstellung einer stadtverträglichen Mobilität.

VEP Saarbrücken: Mobilität der Zukunft - Nadja Bautz

VEP Saarbrücken: Mobilität der Zukunft - Nadja Bautz

VEP Saarbrücken: Mobilität der Zukunft - Nadja Bautz

Aus diesem Grund erarbeitete das Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt basierend auf den Zielen des Stadtentwicklungs- und städtebaulichen Entwicklungskonzeptes den Verkehrsentwicklungsplan.

Eine zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung besteht darin, die Städte zukunftsfähig zu gestalten und den Menschen mehr und attraktiven öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen.

Den Dreh- und Angelpunkt hierfür stellt die Lebensqualität in einer Stadt dar. Diese wird maßgeblich durch den Verkehr und die Mobilität eines jeden Einzelnen in der Stadt beeinflusst. Um die Lebensqualität in der Stadt – im öffentlichen Raum ebenso wie für das eigene Grundstück – zu erhöhen, stehen verschiedene konzeptionelle strategische Planungswerke zur Verfügung.

Nachfolgend werden die wichtigsten strategischen und konzeptionellen Planungswerke kurz erläutert und die Stellung des VEP im Gesamtplanungssystem dargestellt.

  • STADTENTWICKLUNGSKONZEPT (STEK)

    Das Stadtentwicklungskonzept beschäftigt sich aus einer fachübergreifenden Sicht mit unterschiedlichen Aspekten städtischen Lebens, die von Urbanität über Kinder und Bildung, Integration, Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zu Klima und Umwelt reichen.

    Es enthält Werthaltungen und setzt Ziele für die Entwicklung Saarbrückens und zeigt Richtung und Wege, um das Zusammenleben in der Stadt gestalten zu können. Das Konzept bietet einen flexiblen Orientierungsrahmen, der für neue Entwicklungen offen ist.

    Das STEK berücksichtigt folgende Prinzipien: Nachhaltigkeit mit Blick auf Lebensqualität, Wirtschafts- und Wohnstandort, Partizipation der Bevölkerung, Geschlechtergerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Integration der Vielfalt und Barrierefreiheit. Es ist wichtig, dass den Leitsätzen der gesamtstädtischen Konzepte ein kleinräumigerer örtlicher Bezug und örtliche Inhalte gegeben wird. 

  • STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT (SEKO)

    Das Städtebauliche Entwicklungskonzept für die Gesamtstadt (SEKO) beschäftigt sich ebenfalls mit den Entwicklungen und Handlungserfordernissen in den verschiedenen Lebensbereichen wie Wohnen, Wirtschaft, Umwelt oder Verkehr unter dem Blickwinkel der städtebaulichen Auswirkungen.

    Im Anschluss an eine systematische Analyse der Rahmenbedingungen werden für alle Handlungsfelder übergeordnete Ziele und zum Teil bereits Maßnahmen formuliert. Das SEKO ist als „Fachkonzept für Städtebau“ zwar auf baulich-räumliche Themen bezogen, hat aber einen die gesamte Stadt betreffenden integrativen und interdisziplinären Ansatz. Es ist deshalb den sektoralen Fachkonzepten übergeordnet.

  • EINZELHANDELS- UND ZENTRENKONZEPT (EHK)

    Mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept wird eine gesamtstädtische Grundlage für eine gezielte Steuerung der Einzelhandels- und Zentrenentwicklung geschaffen. Das Konzept bildet die Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlage für zukünftige Vorhaben im Einzelhandel und verfolgt dabei das Ziel, die Vielfalt des vorhandenen Versorgungsangebotes der Stadt Saarbrücken zu sichern und auszubauen.

    Die Thematik „Erreichbarkeit“ spielt auch für das Einzelhandels- und Zentrenkonzept eine bedeutende Rolle. Mithilfe eines Netzes attraktiver Zentren und Nahversorgungsstandorte soll die Erreichbarkeit einer möglichst flächendeckenden und wohnortnahen Grundversorgung gesichert werden. Damit liefert auch das EHK einen Beitrag zu einer lebenswerten Stadt.

  • VERKEHRSENTWICKLUNGSPLAN (VEP)

    Ein Verkehrsentwicklungsplan (VEP) definiert die Strategie einer Kommune im Bereich des Verkehrs und der Mobilität. Hier werden die verkehrlichen Ziele bis zum Jahr 2030 und die dafür erforderlichen Veränderungen festgelegt.

    Er dient damit zur Vorbereitung nachfolgender Verkehrsprojekte und ist ein wichtiger Orientierungspunkt für die Mobilitäts- und Verkehrentwicklung der Stadt. Da die Mobilität stets eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Stadtentwicklung einnimmt, kann der VEP maßgeblich die Lebensqualität in Saarbrücken beeinflussen.

  • WOHNUNGSMARKTKONZEPT (WMK)

    Die Bereitstellung von Wohnraum unter Berücksichtigung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung ist eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Stadtentwicklung. Mit dem Wohnungsmarktkonzept auf Basis der Bevölkerungsprognose wird die künftige Nachfrage nach Wohnraum abgeschätzt.

    Im Fokus steht dabei die Frage, inwieweit die zukünftige Nachfrage mit dem aktuellen Angebot in Einklang steht sowie in welchen Bereichen zukünftig Leerstände erwartet werden oder auch ein Neubau erforderlich ist.

    Es werden Empfehlungen formuliert, wie sich Saarbrücken als Wohnstandort innerhalb der Region positionieren kann. Neben der gesamtstädtischen Betrachtung wird insbesondere die Weiterentwicklung einzelner Quartiere diskutiert.

  • FLÄCHENNUTZUNGSPLAN (FNP)

    Der Flächennutzungsplan, als vorbereitender Bauleitplan, stellt die geplante Flächeninanspruchnahme für vorhandene Nutzungen dar. Er ist somit ein wichtiges Instrument zur Steuerung der städtebaulichen Entwicklung.

  • FREIRAUMENTWICKLUNGSPROGRAMM (FEP)

    Das Freiraumentwicklungsprogramm legt die Grundlage für die Entwicklung, Gestaltung, Aufwertung und Unterhaltung der Grün- und Freiräume. Das bezieht sich auf öffentliche Räume, wie Stadtplätze und Parkanlagen, sowie öffentliche Grünräume und Spiel- und Freizeitanlagen als auch auf Verkehrsflächen. 

  • INTEGRIERTE STADTTEILENTWICKLUNGSKONZEPTE (ISEK)

    Die integrierten Stadtteilentwicklungskonzepte (ISEK) und die Teilräumlichen Entwicklungskonzepte (TEKO) integrieren und konkretisieren die Ziele und Maßnahmen der gesamtstädtischen Konzepte auf der Ebene des Stadtteils. Sie sind nach dem Baugesetzbuch auch die Grundlage für den Einsatz von Städtebaufördermitteln.

    Die Entwicklung der Gesamtstadt und die Entwicklung der Stadtteile und Quartiere sind stets miteinander verknüpft, auch wenn sie nicht parallel und im Gleichklang erfolgen.

    Die Stadtteilentwicklungskonzepte integrieren und konkretisieren die Ziele und Maßnahmen der gesamtstädtischen Fachkonzepte auf der Ebene des Stadtteils. Stadtteilentwicklungskonzepte sollen den Leitsätzen des gesamtstädtischen Konzeptes einen örtlichen Bezug und örtliche Inhalte geben.

In weiteren vertiefenden Programmen und Maßnahmen konkretisieren sich spezielle Fragestellungen, unter anderem in Bezug auf Umwelt-, Klima- und Lärmaspekte.